Kiwibeeren pflanzen und ernten: So gelingt es dir | OBI (2024)

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Was sind Kiwibeeren?

Die Verwandtschaft der Kiwibeere mit der herkömmlichen, behaarten Kiwi (Actinidia deliciosa) lässt sich auf den ersten Blick nicht erkennen. Auch mit der säureärmeren, glattschaligen Actinidia chinensis hat ihr Aussehen wenig gemein. Lediglich das Fruchtfleisch und der Geschmack lassen auf die gleiche Pflanzenfamilie schließen. Anbauen kann man die beiden großen Kiwi-Sorten hierzulande nur in Weinanbaugegenden mit sehr milden Wintern.

Je nach Sorte und Ursprungsart überleben Kiwibeeren hingegen Fröste bis zu -35 °C. Deshalb lassen sie sich in ganz Deutschland kultivieren. Wie die großen Kiwis zählen sie zur Familie der Strahlengriffelgewächse (Actinidiaceae).

Am häufigsten ist hierzulande die Mini-Kiwi-Sorte „Weiki“ anzutreffen. Sie ist wie viele andere frostharte Sorten die Zuchtform einer Wildart. Je nach Ursprungsart haben die Früchte eine grüne, gelbgrüne, hell- oder dunkelrote, glatte und essbare Schale. Meist ist auch ihr Fruchtfleisch entsprechend gefärbt.

Die kugeligen oder länglichen Kiwibeeren variieren in ihrer Größe von der einer Stachelbeere bis hin zu jener von kleinen Pflaumen.

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Die kleinen Kiwibeeren kannst du auch mitsamt ihrerSchale essen.

Wie sehen Kiwibeerengewächse aus?

Da Kiwibeeren schlingende Klettersträucher sind, bilden sie lange dünne Triebe aus. Mit diesen können sie bis zu 6 m in die Höhe ranken. Ihre glatte Rinde ist graubraun und an älteren Trieben mit großen, weißen Lentizellen besetzt.

Fast alle Sorten sind zweihäusig – eine Pflanze trägt also entweder männliche oder weibliche Blüten. Diese öffnen sich im Juni, sind meist cremeweiß und in Scheindolden in den Blattachseln angeordnet.

Das elliptisch geformte, spitzzulaufende Laub ist wechselständig und wird zwischen 8 cm und 12 cm lang. Im Herbst nimmt es eine leuchtend gelbe Färbung an.

Der richtige Standort

Kiwibeeren kommen aus Ostasien. Dort wachsen sie wild als Lianen in Wäldern auf einem durchlässigen, humusreichen, gleichmäßig feuchten, kühlen Boden. Der pH-Wert sollte an ihrem Standort leicht sauer sein. Versuche, in deinem Garten möglichst ähnliche Voraussetzungen für die Kiwibeere zu schaffen.

Die Baumkrone der Kiwibeere sollte dabei in der Sonne stehen, die Wurzeln im Halbschatten. Je mehr Sonne auf die Früchte strahlt, desto süßer werden sie.

Kiwibeeren pflanzen

Die Mini-Kiwis pflanzt du am besten im Frühling. Arbeite zunächst reichlich Humus in den Boden ein. Dazu eignen sich Laub- oder Rindenkompost genauso gut wie verrotteter Rinderdung.

Nachdem du die Pflanze gesetzt hast, deckst du ihren Wurzelbereich mit einer Schicht Rindenkompost als Mulch ab. Auf diese Weise trocknet der Boden nicht so schnell aus. Verzichte vor allem an sonnigen Standorten nichtauf eine Mulchdecke, da die flach verlaufenden Wurzeln der Kiwibeere sonst vertrocknen.

In trockenen Sommern solltest du die Pflanze daher auch regelmäßig und frühzeitig gießen. Außerdem benötigenKiwibeeren im Frühjahr eine Gabe Horndünger oder organischen Beerendünger.

Kiwibeeren schneiden

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Die Klettersträucher der Kiwibeere sind eher unscheinbar. Die Früchte sind aber eine kleine Besonderheit.

Als Kletterpflanze solltest du die Kiwibeere an eine Pergola oder ein Spalier mit vier waagerechten Spanndrähten pflanzen. So erzielst du den besten Fruchtertrag und musst die Pflanzen zugleich nur wenig zurückschneiden. Der höchste Draht der Rankhilfe sollte auf etwa 1,60 m Höhe verlaufen, der unterste nicht tiefer als 40 cm über dem Boden. Die Drähte dazwischen sollten möglichst den gleichen Abstand haben.

Sobald du eine Mini-Kiwi gepflanzt hast, nimmst du ihr alle Triebe bis auf den kräftigsten Haupttrieb ab. Diesen kürzt du auf rund 60 cm und befestigt ihn mit einer weichen PVC-Hohlschnur am unteren Spanndraht. Von dort wächst der Trieb im Verlauf des Sommers zum nächsten Spanndraht hoch. Dort befestigst du ihn wieder und schneidest ihn eine Handbreit darüber ab.

Die beiden kräftigsten Seitentriebe, die in der Zeit gewachsen sind, leitest du waagerecht entlang des unteren Drahts weiter - den einen links, den anderen rechts. Alle anderen Seitentriebe schneidest du ab.

So erziehst du die Pflanze weiter, bis sie in beide Richtungen vier waagerechte Leittriebe besitzt. Diese entwickeln mit der Zeit Seitentriebe, an deren Basis die Kiwibeere noch im selben Jahr Blüten und Früchte ansetzt.

Im Sommer schneidest du die Fruchttriebe vier bis fünf Blätter nach der letzten Frucht ab. Nach der Ernte kürzt du sie auf ein bis zwei Knospen. Kürze auch die Enden der Leittriebe jedes Jahr.

Alle größeren Schnittmaßnahmen nimmst du an Kiwibeeren am besten im Sommer oder Herbst vor.

Wie befruchten sich Kiwibeeren?

Nur dieKiwibeeren-Sorte Issai befruchtet sich selbst. Fast alle anderen Fruchtsorten der Kiwibeere tragen weibliche Blüten und brauchen daher in ihrer Nähe eine männliche Pflanze der Wildart Actinidia arguta als Befruchter.

Tipp: Ist ein Befruchter auch bei einer selbstfruchtbaren Sorte vorhanden, wirft diese einen größeren Ertrag ab.

Actinidia arguta eignet sich als Befruchter jedoch nicht für alle Sorten. Erkundige dich daher, welche Befruchterpflanze sich für deine Kiwibeeren am besten eignet. Oft steht auch schon ein männliches Exemplar mit im Topf, die die weiblichen Blüten mithilfe von Bienen, Hummeln und anderen Insekten befruchtet.

Kiwibeeren vermehren

Von Kiwibeeren kannst du ganz einfach sortenechte Ableger ziehen. Du musst dazu nur einen Ranktrieb nach unten in die Erde leiten und warten, bis er Wurzeln bildet. Dann schneidest du ihn von der Mutterpflanze ab und verpflanzt ihn.

Kiwibeeren ernten und verarbeiten

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Ungefähr im September werden die ersten Kiwibeeren reif. In der Regel kannst du sie bis Oktoberernten.

Kiwibeeren lassen sich je nach Sorte von Mitte September bis Ende Oktober ernten. Eine Pflanze kann bis zu 20 kg Kiwibeeren erbringen. Jungpflanzen tragen allerdings erst nach drei Jahren erstmals Früchte.

Reife Früchte erkennst du an ihrer ausgefärbten Schale. Ist das Fruchtfleisch bei der Ernte noch hart, lässt du die Beeren zwei bis drei Wochen im Haus nachreifen. Lege ein paar reife Äpfel zu den Beeren, um den Vorgang zu beschleunigen.

Bei der Ernte schneidest du Kiwibeeren als ganze Trauben ab. Wenn du einzelne Früchte pflückst, reißt oft die Schale. Dann sind die Früchte nur noch begrenzt haltbar.

Reife Kiwibeeren kannst du als Obst essen oder zu Marmelade, Kompott oder Saft verarbeiten. Frisch püriert sind sie eine vitaminreiche Zutat für Smoothies.

Krankheiten

Mini-Kiwis sind sehr widerstandsfähig gegen Krankheiten und Schädlinge. Hin und wieder tritt ein Befall der Kirschessigfliege auf.

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