SaferVPN im Test: Das einfachste VPN der Welt? (2024)

VPN-Dienste im Test

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Uhr

Nico Jaenecke

SaferVPN nimmt den Mund ganz schön voll: Laut eigener Aussage ist es das schnellste und einfachste VPN. Ob sich das im Test bestätigt? COMPUTER BILD verrät es!

VPN

Einfach erklärt: Was ist VPN und was bringt das?

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Testfazit

SaferVPN ist der Schulfreund, der nicht viel falsch macht, zum Biertrinken aber trotzdem nicht eingeladen wird. Der VPN-Dienst ist sicher, und auch äußerst schnell, hat aber darüber hinaus nicht allzu viel zu bieten. Wer bloß E-Mails checken möchte oder im Ausland auf heimisches TV nicht verzichten kann, macht mit SaferVPN nichts verkehrt. Für Serienjunkies, die vor allem die neusten Hits aus Amerika auf Disney+ und Netflix gucken wollen, fällt SaferVPN aus der engeren Wahl raus. In einem Punkt überrascht der israelische Anbieter jedoch: Die App-Version bietet mehr als der Desktop-Client.

Pro

  • Sehr gute Geschwindigkeit
  • Einfache Bedienung
  • P2P-/Torrent-Unterstützung auf einigen Servern
  • Ordentliche Sicherheit
  • Browser-Erweiterungen
  • Joyn und deutsche Mediatheken funktionieren
  • Kryptowährungen werden akzeptiert

Kontra

  • Kaum Einstellungsmöglichkeiten
  • Geringe Länderauswahl
  • US-Netflix lässt sich nicht streamen
  • Kein Multi Hop
  • Wenig Zusatzfunktionen

Privatsphäre im Netz ist ein hohes Gut, aber nicht selbstverständlich. Da bedarf es schon einiger Maßnahmen, um sich anonym im Internet zu bewegen. Hier kommt ein

VPN

(Virtuelles Privates Netzwerk) ins Spiel, eine Methode, um sich vor unliebsamen Blicken von außen zu schützen. Doch es gibt noch allerhand andere Vorteile, seinen digitalen Standort zu ändern: So lässt sich mit einem passenden VPN-Dienst bereits

Disney+

streamen oder

US-Netflix

gucken. Auch günstigeres Shoppen im Ausland ist möglich. Für die private Nutzung benötigt ein VPN-Service nur wenige Eigenschaften: sichere Nutzerdaten, schnelle Verbindungen und hoher Komfort. Ob SaferVPN, die von sich selbst behaupten, der schnellste und einfachste Anbieter auf dem Markt zu sein, mit ihrem VPN diese Kriterien erfüllen, hat COMPUTER BILD im Test unter die Lupe genommen.

Hinweis: Der nachfolgende Test stammt aus einer älteren Testreihe. Die Bestenliste mit aktuellen VPN-Diensten und Ergebnissen finden Sie im

Vergleich der besten VPN-Anbieter

.

1. SaferVPN: Was bietet der VPN-Dienst?
2. Wie sicher ist der Anbieter?
3. Geschwindigkeit
4. Funktioniert SaferVPN mit Netflix?
5. Geoblocking umgehen
6. Einrichten und nutzen
7. Was kostet SaferVPN?
8. Fazit: SaferVPN

SaferVPN: Was bietet der Dienst?

Hier ist eine kleine Übersicht der Funktionen, die SaferVPN seinen Nutzern bietet:

  • Plattformen: Als Desktopanwendung ist SaferVPN für Windows, Mac und Linux verfügbar, als Mobil-App für iOS und Android. Zusätzlich wird eine Browser-Erweiterung für Google Chrome und Mozilla Firefox angeboten.
  • Server: SaferVPN bietet laut eigener Aussage über 700 Server in 34 Ländern.
  • Geräte: Bis zu fünf Geräte werden simultan geschützt.
  • Datenvolumen: Es gibt keine Begrenzung der Datenmenge bei SaferVPN.
  • Netflix: Zum Testzeitpunkt (März 2020) war es mit SaferVPN nicht möglich, US-Netflix zu streamen.
  • P2P: Mit SaferVPN ist es möglich, Peer-to-Peer-Verbindungen und Torrenting zu nutzen, jedoch nur auf den Servern von Spanien, den Niederlanden und Kanada.
  • Gratis-Version: Es gibt keine gesonderte Gratis-Version von SaferVPN.
  • Desktop/Mobil: Sowohl die Desktop- als auch die Mobil-Version bieten nur wenige Einstellmöglichkeiten.

SaferVPN: Wie sicher ist der Anbieter?

Was die Verschlüsselung betrifft, hält SaferVPN sein Versprechen. Die momentan stärkste Methode zur Verschlüsselung von Datenverkehr kommt zum Einsatz: AES-256. Bei den Sicherheitsprotokollen stehen die sicheren Standards

OpenVPN

sowie IKEv2 zur Verfügung. Außerdem unterstützt SaferVPN noch die Protokolle L2TP/IPSec und PPTP. Voreingestellt ist, dass sich automatisch ein Protokoll von SaferVPN gesucht wird. Wer mehr Kontrolle über die Datenverbindung haben will, sollte daher manuell das gewünschte Protokoll einstellen.

Die beste Verschlüsselung und besten Protokolle nützen jedoch nichts, wenn der Dienst Schwachstellen aufzeigt. Um das zu überprüfen, gibt es eine Reihe von Leak-Tests, so etwa DNS-, IP- und WebRTC-Leak-Tests. Der DNS-Server übersetzt eine Webseiten-Eingabe in eine IP-Adresse, die aus Zahlen besteht: Aus "computerbild.de" wird "123.456.78.99", dabei wird die Browserhistorie mitgelesen.

Im Praxis-Check konnten keine Datenlecks festgestellt werden. SaferVPN offenbarte zum keinen Zeitpunkt den wahren Standort. Genauso verhält es sich laut eigener Aussage von SaferVPN mit dem firmeninternen Umgang mit Kundendaten. Der Anbieter mit Gerichtsstand in Israel verspricht eine strikte No-Logs-Policy. Im Klartext heißt das, dass weder Daten der Nutzer mitgelesen, geschweige denn gespeichert werden. Mit Einhalten dieser Praxis können daher auch keine Informationen über das Surfverhalten von Kunden an Dritte weitergegeben werden. Israel ist kein Mitglied der Geheimdienst-Allianz "14 Eyes", wenngleich einer den engsten Verbündeten der USA. Isreal hat ein gutes Datenschutzniveau, das wurde auch von der Europäischen Union

per Beschluss

bescheinigt.

SaferVPN im Test: Das einfachste VPN der Welt? (1)

SaferVPN: Geschwindigkeit

Jeder der einen VPN-Dienst nutzt, muss mit gewissen Geschwindigkeitseinbußen rechnen, da der Datenverkehr über Server geleitet wird, die sich nicht unbedingt in der Nähe befinden. Was das Tempo angeht, ist sich SaferVPN seiner Sache zumindest gewiss und wirbt damit, einer der schnellsten Wettbewerber zu sein. Im Labortest zeigte sich: Da ist was dran. COMPUTER BILD hat an zwei Tagen durchgängig für jeweils 24 Stunden auf dem deutschen VPN-Standort gemessen. Das Ergebnis: Von den bislang getesteten Diensten konnte sich SaferVPN deutlich abheben, nur Bitdefender Premium VPN war noch schneller. Die Verlangsamung beim Download bewegte sich bei nur 1,2 Prozent, im Upload war sogar keinerlei Verlangsamung festzustellen – das sind Spitzenwerte! Auch die Reaktionszeit lag sich mit durchschnittlich 11 Millisekunden in einem erfreulich niedrigen Bereich. So sollte auch eine Videokonferenz via Skype oder Teams ohne Ruckler über die Bühne gehen.

Funktioniert SaferVPN mit Netflix?

Wer nicht mehr bis zum

offiziellen Start von Disney+

warten möchte, kommt um einen VPN-Dienst nicht herum. Zudem zeichnet sich ab, dass auch nach dem Deutschlandstart nicht alle Inhalte aus dem US-Angebot in der deutschen Disney-Plus-Bibliothek von Anfang an dabei sein werden. Gleiches gilt für Netflix: Das US-Angebot ist wesentlich größer als beim deutschen Pendant. Und auch der Zugriff auf deutsches Live-Fernsehen und Mediatheken im Ausland ist oft nur unter Einsatz eines VPN-Dienstes möglich.

Doch ist die Nutzung von Netflix mit einem aktiviertem VPN überhaupt legal? Hier befinden sich Kunden in einer rechtlichen Grauzone. Im schlimmsten Fall riskieren Sie eine Account-Sperrung. Mehr zu dem Thema finden Sie in unserem entsprechenden

Netflix

-Artikel.

Um mögliche Account-Sperrungen müssen sich zumindest Desktop-Nutzer keine Gedanken machen, da die US-Server des israelischen Anbieters als Proxies erkannt werden. Es lassen sich somit keine Serien und Filme gucken, die nur in der US-Version des roten Streaming-Riesen verfügbar sind. SaferVPN hat auch keine große Auswahl an Servern in den USA, es lassen sich lediglich zwischen zwei Standorten – USA West und USA Ost – wählen. Interessanterweise bieten die App-Versionen einen zusätzlichen US-Server, der sogar auf Streaming optimiert ist. Zumindest funktioniert deutsches Netflix auf allen Plattformen, wenn der deutsche Standort von SaferVPN gewählt wurde, ebenso klappt es, Live-TV über Joyn oder öffentlich-rechtliche Mediatheken zu streamen. Wer also nur ein VPN für den Urlaub braucht, um heimisches TV zu streamen, liegt mit SaferVPN nicht verkehrt. Wenn Sie auf größere Streaming-Vielfalt Wert legen, sind VPN-Dienste wie

ExpressVPN

oder

CyberGhost VPN

die bessere Alternative.

SaferVPN im Test: Das einfachste VPN der Welt? (2)

Grenzenlos: Geoblocking umgehen

In einigen Ländern der Erde wird die angebliche Freiheit des Internets restriktiv begrenzt. Besonders der Iran und

China

gelten hier als Negativbeispiele. Wer in diese Länder reist, hat ohne funktionierendes VPN keinerlei Zugriff auf westliche Seiten wie Instagram, Facebook oder Wikipedia. Leider finden sich auf der Webseite von SaferVPN keine Angaben, ob es sicher ist, mit dem Anbieter in China oder im Iran zu surfen. Testsieger NordVPN hat hierfür extra sogenannte "Obfuscated Server" eingerichtet, damit Nutzer auch in diesen Ländern sicher vor den wachsamen Blicken der Regierungen sind.

Wer

Geoblocking umgeht

, kann in vielen Fällen Geld sparen: Ausländische Shops bieten Waren meist wesentlich günstiger an. Flugreisen und Hotelbuchungen sollten mit eingeschaltetem VPN dem Preisvergleich unterzogen werden. Das Umgehen von digitalen Ländergrenzen klappte einwandfrei mit SaferVPN, jedoch gibt es mit nur 34 Ländern keine allzu große Auswahl fürs digitale Welterkunden.

SaferVPN im Test: Das einfachste VPN der Welt? (3)

SaferVPN einrichten und nutzen

Der Download des Clients von SaferVPN geht einfach auf der Webseite vonstatten. Nach kurzer Installation und Log-in erwartet den Nutzer ein einfach aufgemachter VPN-Service. Als Auswahl steht eine kurze Länderliste zur Verfügung, es gibt eine Schnellauswahl für empfohlene Server und eine Favoritenfunktion. Außerdem ist ein wichtiger Kill Switch verbaut, der die Internetverbindung sofort unterbricht, sollte das VPN nicht aktiv sein. Jedoch ist dieser nicht standardmäßig aktiviert, sondern muss erst in den Einstellungen eingeschaltet werden. Ein Schutz vor Tracking ist ebenfalls enthalten sowie ein WLAN-Schutz. Letzterer aktiviert sich automatisch, sobald man sich mit einem ungesicherten WLAN verbindet. Weitergehende Spezialfunktionen wie etwa Split Tunneling oder Multi Hop hat der Dienst aber leider nicht zu bieten. Die App-Versionen von SaferVPN für iPhone, iPad und Android bieten ebenfalls keinerlei tiefer gehende Einstellmöglichkeiten. Der Verbindungaufbau ist allerdings insgesamt schnell und der VPN-Dienst daher zum Einsatz im öffentlichen WLAN empfehlenswert.

SaferVPN im Test: Das einfachste VPN der Welt? (4)

Was kostet SaferVPN?

SaferVPN liegt bei den reuglären Preisen im Mittelfeld, fährt aber, wie die meisten anderen VPN-Anbieter auch, häufige Rabattaktionen. Es gibt drei verschiedene Pakete mit Laufzeiten von einem Monat, einem Jahr und drei Jahren, die regulär jeweils umgerechnet rund 11,60 Euro kosten. Die tatsächlichen Kosten liegen oftmals aber deutlich darunter und unterscheiden sich bei den Angeboten auch in den Laufzeiten erheblich. So kostet der Dienst bei einem 3-Jahres-Plan momentan (Stand: 3. Juli 2020) sogar umgerechnet nur 2,23 Euro pro Monat.

Die Zahlung geht auf traditionellem Wege per Kreditkarte oder PayPal vonstatten. Es werden jedoch auch Kryptowährungen akzeptiert. Obendrein gibt es eine 30-tägige Geld-zurück-Garantie.

SaferVPN im Test: Fazit

SaferVPN ist der Schulfreund, der nicht viel falsch macht, zum Biertrinken aber trotzdem nicht eingeladen wird. Der VPN-Dienst ist sicher, und auch äußerst schnell, hat aber darüber hinaus nicht allzu viel zu bieten. Wer bloß E-Mails checken möchte oder im Ausland auf heimisches TV nicht verzichten kann, macht mit SaferVPN nichts verkehrt. Für Serienjunkies, die vor allem die neusten Hits aus Amerika auf Disney+ und Netflix gucken wollen, fällt SaferVPN aus der engeren Wahl raus. In einem Punkt überrascht der israelische Anbieter jedoch: Die App-Version bietet mehr als der Desktop-Client. Das Testurteil von COMPUTER BILD lautet „befriedigend“ (2,7).

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