NFL - Los Angeles Chargers vs. Kansas City Chiefs: Warum die Chargers trotz ihrer Niederlage nicht unzufrieden sind (2024)

Die Los Angeles Chargers zeigen sich trotz ihrer Niederlage gegen die Kansas City Chiefs nicht unzufrieden. Brandon Staley verteidigt seine mutigen Entscheidungen. Die Chiefs zollen ihrem Gegner Respekt - und hoffen auf eine Rückkehr zu den Glanzleistungen vergangener Tage.

"Mir hat es sehr gut gefallen, wie wir das gesamte Spiel heute angegangen sind", gab Brandon Staley, Head Coach der Los Angeles Chargers, in der Nacht auf Freitag zu Protokoll. Star-Receiver Keenan Allen stimmte seinem Coach zu: "Ich denke, wir haben gut gespielt", erklärte Allen.

Es kommt nicht alle Tage vor, dass sich die Vertreter eines NFL-Teams nach einer Niederlage in dieser Art und Weise äußern. Zu wertvoll ist jedes Spiel, zu schmerzhaft jede Niederlage. Eigentlich.

Nach ihrer knappen 28:34-OT-Pleite gegen die Kansas City Chiefs bemühten sich Staley und seine Spieler jedoch, auch das Positive herauszustellen. "Es sollte heute nicht sein, doch wir haben uns eine Möglichkeit auf den Sieg gegeben", so Staley. "Wir haben das Spiel defensiv nur nicht nach Hause bringen können."

Es war ein Gefühl, das nach dem hart umkämpften Match offenbar auf Gegenseitigkeit beruhte. "Die Chargers haben etwas Gutes am laufen", schrieb Chiefs-Safety Tyrann Mathieu nach dem Aufeinandertreffen anerkennend auf Twitter. "Was für ein Spiel!", so Mathieu.

NFL: Fourth Downs kosten die Chargers den Sieg

Am Ende wurde das Duell zwischen den beiden besten Teams in der AFC West durch Nuancen entschieden. "Es war ein Kampf, zwei Schwergewichte gegeneinander", zollte auch Chiefs-Coach Andy Reid seinen Gegnern nach dem Spiel Respekt. "Ich verneige mich vor Melvin Ingram, der zweimal den Münzwurf gewonnen hat."

In der Overtime erhielten die Gäste dank Ingrams glücklichem Händchen zuerst den Ball. Travis Kelce erzielte mit einem langen Run nach einem Pass von Patrick Mahomes den entscheidenden Touchdown, die Chargers bekamen den Ball nicht mehr zurück.

Doch bereits zuvor schienen die Gastgeber ihre Chancen auf den Sieg durch kleine, aber kostspielige Fehler in entscheidenden Situationen zu verringern: Fünfmal spielten die Chargers ein Fourth Down aus, nur zweimal waren sie erfolgreich. Dreimal übernahmen die Chiefs nach einem Turnover on Downs.

Einmal ließ Donald Parham Jr., der sich in der Szene womöglich schwer verletzte, einen bereits gefangenen Ball wieder los, anschließend wehrte Daniel Sorensen einen Pass von Justin Herbert direkt an der Line of Scrimmage ab und zu guter Letzt konnte Jared Cook einen kurzen Pass von Herbert nicht unter Kontrolle bringen. Ein weiteres erfolgreiches Fourth Down, etwas mehr Glück in einer dieser Szenen, und womöglich wäre Los Angeles als Sieger vom Feld gegangen.

Angesichts dieses Spielverlaufs kann es niemanden verwundern, dass unmittelbar nach dem Spielende bereits wieder angeregt über Staleys aggressive Entscheidungen beim Ausspielen der vierten Versuche diskutiert wurde. Der 39-Jährige stellte nach der Partie jedoch eines klar: Er würde beim nächsten Mal wieder so handeln.

Brandon Staley: "Touchdowns erzielen, keine Field Goals"

"Ich kenne den schnellsten Weg, um ein Spiel wie das heutige zu gewinnen, vor allem mit einem solchen Gegner auf der Gegenseite: Touchdowns erzielen, keine Field Goals", erklärte Staley. "Für mich war keine unserer Entscheidungen heute ein großes Risiko. Sie brachten uns alle in vorteilhafte Situationen."

"Ich fühle mich wirklich wohl mit solchen Entscheidungen", führte Staley weiter aus. "So werden wir hier spielen. Mit einem Quarterback, wie wir ihn haben, mit einer Offense, wie wir sie haben, werden wir so spielen."

Unterstützung bekommt der Head Coach mit seiner furchtlosen Einstellung von seinen Spielern. "Mir gefällt es", sagte Allen nach dem Spiel. Und Herbert ergänzte: "Vier Downs in einem Drive zu haben ist gewaltig, vor allem so kurze Downs, wie wir sie hatten. Wir müssen sie einfach nutzen. Wir müssen besser sein."

Travis Kelce führt Chiefs mit Rekordspiel zum Sieg

Profiteur der kostspieligen Fehler bei Fourth Down waren letztlich die Chiefs, die den Auswärtssieg auf dem Feld ausgelassen feierten. "Wenn ich noch springen könnte, wäre ich gesprungen", lachte Reid im Anschluss. Zum Matchwinner für die Gäste avancierte dabei Tight End Travis Kelce. Der 32-Jährige fing nicht nur zwei Touchdowns, darunter den spielentscheidenden, mit 191 Receiving Yards stellte er obendrein auch noch einen neuen persönlichen Rekord auf.

"Nach drei Catches in den letzten zwei Spielen wusste ich, dass ich ihn besser ins Spiel einbinden kann", erklärte Reid. "Seine Ausdauer am Ende des Spiels, seine Beschleunigung, das ist etwas Besonderes. Jeder redet darüber, dass er langsamer wird, auf mich hat er ziemlich schnell gewirkt."

Tatsächlich ließ Kelce gleich bei mehreren seiner Catches mehr als einen Gegenspieler alt aussehen. Der Tight End kam auf ganze 104 Receiving Yards nach dem Catch, eine herausragende Zahl. Alleine im letzten Viertel und in der Overtime fing er fünf Bälle für 142 Yards und zwei Touchdowns.

Dass mit Derwin James der mit Abstand beste gegnerische Safety mit einer Oberschenkelverletzung ab dem dritten Viertel verletzt passen musste, war dabei natürlich hilfreich. Dennoch dürfte es alle Chiefs-Fans gefreut haben, zu sehen, dass Kelce nach wie vor über Fähigkeiten verfügt, die ihn unter allen Tight Ends zu einem absoluten Ausnahmespieler machen.

Kansas City Chiefs: Offense bald wieder die Alte?

In der zweiten Halbzeit und der Overtime sah die Offense der Chiefs, die in dieser Saison häufig eher schwerfällig und statisch gewirkt hatte, plötzlich wieder so explosiv wie in den Vorjahren aus. Endlich lief das Passspiel wieder durch Kelce und Tyreek Hill. Endlich sorgte Mahomes für Big Plays außerhalb der Struktur.

Kelce und Hill verbuchten zusammen 339 der 410 Passing Yards der Chiefs, brutale 83 Prozent, der höchste Wert für das Duo in der laufenden Saison! Mahomes verlängerte immer wieder Plays außerhalb der Pocket und fand Mitspieler in Scramble-Drills. Der Quarterback verzeichnete mit Würfen in die äußeren Drittel des Spielfelds mehr Yards als irgendein anderer Passer in einem Spiel in dieser Saison.

Noch lief längst nicht wieder alles perfekt für die Chiefs. Mahomes verlor den Ball bei einem Strip Sack von Joey Bosa, zudem fing Uchenna Nwosu einen unschönen Wurf in die Flat ab und bei einem Fourth-and-One vor der gegnerischen Endzone leistete sich Mahomes "einen echten Scheißwurf" in Richtung von Mecole Hardman. Doch für Kansas Citys Offense bedeutete der Auftritt in Los Angeles definitiv einen Schritt in die richtige Richtung. Darauf werden Reid und seine Schützlinge in den kommenden Wochen aufbauen wollen.

An Selbstvertrauen mangelt es den Chiefs dabei definitiv nicht. "Wir spielen ein Spiel, das aus Hoffnung besteht. Lasst bloß keine Zweifel an Euch aufkommen", erklärte Kelce im Anschluss an den Sieg und fügte hinzu: "Das ist keine Lehre für das Football-Feld. Das ist eine Lehre für das Leben!"

NFL: Die aktuelle Tabelle in der AFC West

PlatzTeamSiegeNiederlagen
1.Kansas City Chiefs104
2.Los Angeles Chargers86
3.Denver Broncos76
4.Las Vegas Raiders67
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